Wie und wo begegnen sich Jung und Alt? Was denken verschiedene Generationen voneinander? Wo wäre mehr Austausch und Zusammenarbeit wünschenswert? An einem Zukunfts-Kafi werden in kreativer Atmosphäre Generationenprojekte diskutiert und angestossen!

Seit 2018 führt ProjektForum gemeinsam mit der Ostschweizer Fachhochschule (OST) die Zukunfts-Kafis in verschiedenen Aargauer Gemeinden durch und begleitet diese methodisch und organisatorisch. Nach Muri, Zofingen und Ehrendingen wurden Anfang April 2023 nun die Ergebnisse des vierten Zukunfts-Kafis im Kanton Aargau in der Gemeinde Windisch präsentiert. In einem rund 12-monatigen Prozess wurden in fünf generationenübergreifenden Gruppen Ideen unter anderem für ein Jugendparlament, attraktive Velorouten in Windisch, Konzerte auf dem Campusplatz der Fachhochschule, einen regelmässigen Treffpunkt für Jung und Alt sowie die stärkere Bewerbung des Gemeinde Newsletters mittels einer App erarbeitet. Stefan Wagner, Gemeindeschreiber in Windisch, der den Prozess seitens der Gemeinde Windisch initiiert und eng begleitet hat, erklärt, dass die Gemeinde mit dem Zukunfts-Kafi die Herausforderung der demografischen Alterung aktiv und gemeinsam mit der Bevölkerung angehen wolle sowie die Solidarität zwischen den Generationen und die Attraktivität von Windisch als Wohnort fördern möchte. «Dabei ist gerade das gegenseitige Lernen von älteren und jüngeren Menschen sehr bereichernd und bringe Zusammenhalt in eine Gemeinschaft», ergänzt Wagner.

Foto: Ali El Amery

Das Format «Zukunfts-Kafi»

Was genau aber beinhaltet das Format des Zukunfts-Kafis eigentlich?

Der sichtbarste Teil des rund einjährigen Beteiligungsprozesses ist eine halbtägige Veranstaltung, an der Menschen aller Generationen teilnehmen und ihre Sichtweisen austauschen, wichtige Themen und Problemfelder benennen sowie konkrete Projektideen entwickeln. An der Veranstaltung entsteht ein Stimmungsbild zum Zusammenleben in der Gemeinde, erarbeitet von Bevölkerung, Vereinen, Organisationen, Politik und Verwaltung. Diese Projektideen werden anschliessend von den verschiedenen Projektgruppen teils in Eigenregie, teils mit konkreter Unterstützung der Gemeinde bis zur Umsetzungsreife konkretisiert und den zuständigen Behörden und Organisationen vorgelegt. Im Vorfeld der Veranstaltung wird jeweils eine Spurgruppe mit Vertretenden aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen, wie beispielsweise Jugendlichen, Senior*innen oder Neuzugezogenen gebildet. Diese begleitet den Prozess aktiv und hilft in drei Sitzungen bei der Vor- und Nachbereitung des Zukunfts-Kafis vor Ort mit. Auch animieren die Mitglieder der Spurgruppe verschiedene Menschen aus ihrem Umfeld in der Gemeinde, sich am Zukunfts-Kafi mit freiwilligem Engagement für eine lebendige Gemeinde einzusetzen. Damit nimmt die Spurgruppe auch eine wichtige Multiplikator*innen Rolle ein.

Foto: Ali El Amery

Stefan Tittmann vom Zentrum für Gemeinden der Ostschweizer Fachhochschule betont den Mehrwert solcher Generationenprojekte: «Generationenprojekte fördern den Austausch, die Begegnung und die Zusammenarbeit zwischen Menschen unterschiedlichen Alters in unterschiedlichen Intensitäten und erhöhen gleichzeitig die Lebensqualität in einer Gemeinde durch Einbezug und mehr Gestaltungsmöglichkeiten der Bevölkerung.»

Im Sommer 2023 findet der Kick-off für das Zukunfts-Kafi in der fünften Aargauer Gemeinde Schafisheim statt. Wir sind gespannt, welche Ideen und Projekt in Schafisheim entstehen werden.

Interessiert an einem Zukunfts-Kafi in Ihrer Gemeinde? Nehmen Sie mit uns Kontakt auf: welcome@projektforum.ch